Einem tapferen Herzen ist nichts unmöglich. Dieser uralte Spruch liefert die perfekte Beschreibung des Bauprojekts des großen balinesischen Tempels in The Kingdom of Ganesha – eine der faszinierendsten Welten von Pairi Daiza.

Der Pura Agung Santi Bawhana ist ein Ort des Kultes, geweiht von großen hinduistischen Priestern und erbaut unter uneingeschränkter Wahrung der architektonischen Traditionen dieser indonesischen Insel, die ebenso für ihre Badeorte wie für ihre spirituellen Retreats bekannt ist. Wie auch die anderen Tempel der Anlage ist er aus Blöcken dunkler Lava erbaut. Er beeindruckt durch eine feierliche Pracht, die viel über die Raffinesse einer Kultur aussagt, in der das Heilige und der Alltag eng miteinander verwoben sind: Bali zählt ebenso viele Tempel wie Häuser!

Es muss wohl nicht extra erwähnt werden, dass die Konstruktion dieses heiligen Tempels und der übrigen Bauten auf dem Hügel gegenüber der monumentalen Treppe von Cambron eine riesige Herausforderung darstellte. Das Ergebnis ist atemberaubend und versetzt den Betrachter in Staunen; die Mühe hat sich also gelohnt. Vom Palais d’Ani über Pura Bunga, den Blumentempel und den Tempel von Angkor bis hin zum Haus des Handwerkers ist die Illusion perfekt. Wir befinden uns TATSÄCHLICH in Indonesien!

Welch ein Vergnügen, diese lange, schattige Allee entlangzuschlendern, die von riesigen, hundertjährigen Platanen gesäumt wird; welch ein wunderbarer, beruhigender Genuss, den Klängen eines Gamelan-Orchesters (Perkussionsinstrumente, Gongs, Bronze-Xylophone und Kupferglocken) zu lauschen, dessen Melodien Mantras gleichen – eindringlichen spirituellen Weisen, die unser aller Gewissheiten in Frage stellen. Welch eine Augenweide, eine Herde asiatischer Elefanten in diesem friedvollen, wunderschönen Hindu-Palast zu sehen und bei ihrem Bad dabei zu sein – ein wahrhaftiger Glücksmoment, der die Dickhäuter ebenso begeistert wie das zuschauende Publikum.

Auf Java, Sumatra, Borneo, Bali oder Sulawesi ist das Tier eng mit dem Leben des Menschen verbunden und dient als wichtigste Inspirationsquelle für die Bildhauerkunst der Inseln im indonesischen Archipel. Willkommen im Land des Gottes mit dem Elefantenkopf, Ganesha, Gott der Künste, der Bildung, Erkenntnis und Wissenschaft. Steigen Sie unbesorgt die große Treppe zum heiligen Hügel hinauf: die Naga-Schlangen sorgen für Ihren Schutz. Auf seinem Gipfel empfängt Sie der große Adler Garuda, das Reittier des Vishnu, mit ausgebreiteten Schwingen. Doch wo befinden sich die echten Tiere, aus Fleisch und Blut, mit Haaren oder Federn, einem Kamm oder Stacheln, mit gestreiftem oder einfarbigem Fell? Nun, sie sind über das gesamte Kingdom of Ganesha verteilt. Da wären zum Beispiel die spektakulären Schopfmakaken mit ihren eindrucksvollen Eckzähnen und ihrem struppigen Haarschopf auf dem Scheitel; oder ihre entfernten Cousins, die Sumatra-Orang-Utans, die in der Entwicklung fortgeschrittener und dem Menschen näher verwandt sind. Die Bewohner des Blumentempels üben mit ihrem Blick, ihrer Gestik und ihrem Verhalten eine besondere Faszination auf uns aus, und wir erkennen einmal mehr, dass uns nur wenig von diesen großen Primaten der tropischen Wälder trennt. Doch wie unter Menschen gilt auch hier: Nicht jedem wird dieselbe Sympathie entgegengebracht. So zum Beispiel dem Komodowaran, der größten Echse der Welt. Ein Fleischfresser, der auch Aas nicht verschmäht … Doch die Besucher von Pairi Daiza können sich glücklich schätzen, ihn zu sehen, denn man bekommt ihn außerhalb seines natürlichen Lebensraums nur selten zu Gesicht. Der weiße Bengal-Tiger und der Java-Leopard müssen sich hingegen keine Sorgen machen. Denn ihre faszinierende Schönheit zieht jeden Betrachter in ihren Bann: Blicken Sie ihnen in die Augen und lassen Sie sich verzaubern!