Manche Welten bringen die Fantasie sofort zum Blühen, andere sind – zumindest auf den ersten Blick – weniger vielsagend ... Boreale Zonen, Polargebiete: Was stellt sich der Normalbürger darunter vor? Viele haben nur eine vage und zwangsläufig unvollständige Vorstellung, worum es sich dabei handelt. Doch eines ist sicher: Der Mensch liebt es, die Dinge benennen zu können, Beziehungen zwischen Schlüsselwörtern herzustellen, Brücken zwischen Bezeichnungen zu schlagen, um letztendlich vor seinem geistigen Auge ein Bild zu zeichnen, das ohne Weichzeichner auskommt. Die Darstellung gewinnt an Genauigkeit, wenn wir die Namen der Orte, Länder und Gebiete nennen, deren gemeinsames Merkmal ihre riesige Weite ist: Skandinavien, Lappland, Russland, Amerika, Sibirien – oder auch die Arktis und Antarktis. The Land of the Cold rückt ihre Landschaften, ihre Völker und Kulturen in den Mittelpunkt – ein ökologisches Paradies, das heute leider immer stärker bedroht ist. Doch über diese Bedrohung hinaus kommt man angesichts des Einfallsreichtums ins Staunen, den die Bewohner dieses Teils der Welt an den Tag gelegt haben, um ihren Lebensraum zu beherrschen und sich darin einzurichten.

Die Völker der kalten Klimazonen haben es auf einzigartige Weise verstanden, sich an das Klima anzupassen und den harten Lebensbedingungen zu trotzen. Izba, der große russische Gasthof in diesem Teil des Parks, versteht sich als Symbol dieses Lebensstils – in einer geografischen Breite, deren Wetter nicht gerade gnädig ist. Eine „Izba“ ist ein traditionelles, komplett aus Holz – meist Tannenholz – gebautes Bauernhaus. Diese Art Haus erfüllt genau die Anforderungen, die die Bewohner Skandinaviens, des extremen Nordens von Amerika oder des Polarkreises an eine Behausung stellen: sie vor der Kälte und wilden Tieren zu schützen und in einer Umgebung, die nicht viele Gelegenheiten dazu bietet, ein Minimum an Komfort und Privatsphäre zu schaffen. Wie viele Geschichten, Erzählungen und Legenden werden wohl in diesen rustikalen, gemütlichen Bauten ihren Ursprung genommen haben? Von Gründungsmythen bis hin zu traditionellen Gesängen wurde hier eine althergebrachte Welt vor dem Vergessen bewahrt. Doch hier wie anderswo hat die Moderne Einzug gehalten – ob man das nun gutheißen mag oder nicht. In The Land of the Cold wird sie von zwei Transportmitteln verkörpert, die unsere Art des Reisens entscheidend verändert haben: die Eisenbahn und das Flugzeug. Erstere ist hier unter dem Banner der Pairi Daiza Steam Railway unterwegs und gestattet es den Besuchern, sich in zwanzig Minuten einen ersten Überblick über die Welten des Parks zu verschaffen, die sie anschließend in aller Ruhe entdecken können. Letzteres präsentiert sich in Form des Wasserflugzeugs Beech 18, das direkt aus Vancouver eingeflogen wurde und komplett funktionstüchtig ist – auch wenn der wunderschöne stählerne Vogel nun in gewisser Weise unter Hausarrest steht.